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Der eisige Weckruf

Es war einer dieser Morgen, an denen selbst der Asphalt zu frieren schien. Um fünf Uhr, bei knackigen zehn Grad minus, machte ein geplatztes Rohr unter der Straße auf sich aufmerksam – leider nicht leise, sondern mit einem stetigen Wasserfluss, der die Fahrbahn über Nacht in eine Eisfläche verwandelt hatte.

Während die meisten Menschen sich noch einmal in die warme Bettdecke kuschelten, machte sich unser Baggerteam bereits auf den Weg. Dick eingepackt, mit Thermoskanne in der Hand und der Routine vieler Rohrbruch-Einsätze machten sie sich auf den Weg.


Vor Ort glänzte die Straße wie ein überdimensionierter Eislaufplatz. Das hier würde kein schneller Einsatz werden. Schicht für Schicht musste der Asphalt geöffnet werden – erst die Deckschicht, dann die Binderschicht, schließlich der tragende Unterbau –, bevor man überhaupt in die Nähe des beschädigten Rohrs gelangte. Doch Stück für Stück arbeiteten sich die Kollegen voran, bis das eigensinnige Rohr zum Vorschein kam, das für das frühe Morgenchaos verantwortlich war.


Mit geübten Handgriffen, viel Geduld und einer Menge körperlicher Arbeit wurde der Schaden schließlich behoben. Als die Straße endlich wieder sicher war, stand die Sonne schon am Himmel. Ein ganz normaler Arbeitstag für ein Team, das bereitsteht, selbst dann auszurücken, wenn andere noch nicht einmal den ersten Kaffee aufgebrüht haben.