Montage der neu gestrichenen Zierläden

Donnerstagmorgen schneit es dicke Flocken im Rems-Murr-Kreis, wir können auf die Arbeit der vergangenen Tage zurückblicken: die ersten Zierläden in den oberen Etagen sind montiert, das Gerüst wird langsam rückgebaut.

Altrosa und Elfenbeinweiß harmonieren sehr schön mit den noch naturbelassenen Holzelementen.

Feste Holz-Klappläden

Eine wesentliche Eigenschaft von Holzläden, die nur zur Zierde angebracht werden, ist, dass sie fest montiert und nicht funktional sind – das heißt, sie lassen sich nicht öffnen oder schließen.

Der Hauptgrund ist, dass sie rein dekorativen Zwecken dienen und nicht als echter Wetterschutz oder Einbruchsschutz gedacht sind. Sie werden oft als gestalterisches Element genutzt, um Häuser traditioneller oder stilvoller wirken zu lassen, ohne die Kosten und den Wartungsaufwand echter Klappläden in Kauf zu nehmen. Zudem sind sie häufig schmaler als das eigentliche Fenster, sodass sie in Wirklichkeit gar nicht schließen könnten.

Dekorative Holzläden waren besonders in der Gründerzeit (ca. 1870–1914) sowie im Historismus und später auch im Heimatstil (1920er–1930er Jahre) weit verbreitet.

Epochen und ihre Nutzung von Zierläden

1. Gründerzeit & Historismus (ca. 1870–1914)
   • In dieser Zeit wurden viele Wohnhäuser, besonders Stadtvillen und Landhäuser, mit aufwendig gestalteten Fassaden gebaut.
   • Echte Klappläden waren anfangs noch funktional, aber mit der Zeit wurden sie zunehmend dekorativ und fest montiert.
   • Oft wurden die Läden mit Schnitzereien, Verzierungen oder sogar Scheinbeschlägen versehen, um die Optik historischer Vorbilder nachzuahmen.
2. Heimatstil & Reformarchitektur (1920er–1930er)
   • Während dieser Zeit wurden Holzläden oft als stilprägendes Element eingesetzt, besonders bei ländlich inspirierten Häusern.
   • Sie waren häufig nur zur Zierde angebracht und wurden nicht mehr zum Schutz vor Wetter oder Einbruch genutzt.
3. Nachkriegszeit & 1950er-Jahre
   • In den 1950er-Jahren kamen Schmuckläden als nostalgisches Gestaltungselement vor allem an Einfamilienhäusern in Mode.
   • Sie waren oft aus Holz oder sogar aus Metall gefertigt und in kontrastreichen Farben gestrichen.